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Eine Initiative zum vorbildgerechten Gleisbau innerhalb der FREMO-Spur 0 Gruppe

(Der Bezug ist leider nur für FREMO-Mitglieder möglich! Für weitere Hinweise bitte Kontaktaufnahme per Mail)
 
Oberbau K Die Initialzündung zur Entwicklung der hier beschriebenen Gleisbauteile erfolgte im Zusammenhang mit dem Vorhaben, für die Spur 0 Gruppe innerhalb des FREMO eine maßstäbliche Reichsbahnweiche mit der Oberbauform K und der Schiene S 49 zu konstruieren. Da aber eine Weiche ohne ein dazu passendes Streckengleis aus meiner Sicht wenig Sinn machte, beschäftigte ich mich zunächst mit den Bauteilen hierfür. Zudem hatte diese Vorgehensweise den Vorteil, erste Erfahrungen bezüglich der notwendigen Konstruktionsmerkmale zu sammeln.

Das Lastenheft zur Weiche besagte, Bauteile für eine weitestgehend maßstäbliche Verkleinerung des Vorbilds mit einem größtmöglichen Detaillierungsgrad herzustellen. Naturgemäß konnte dies dann für die Streckenbauteile ebenfalls nur gelten.

Zu Beginn musste von uns erst einmal ein Schienenprofil gefunden und ausgewählt werden, das dem Vorbildprofil einer S 49 Schiene am ehesten entsprach. Dann konnten die Ideen und Kriterien hinsichtlich der weiteren maßstäblichen Umsetzung gesammelt und festgelegt werden.
 
S49 Die Wahl fiel letztendlich auf das Schienenprofil von HEGOB, das dem Vorbildprofil der S 49 Schiene weitestgehend entsprach. Als nächstes Konstruktionsmerkmal war nun die Befestigungart der Rippenplatten mit den Schwellen festzulegen. Bei allen zum damaligen Zeitpunkt bekannten Herstellern von Selbsbaugleisen mit gegossenen Rippenplatten, hatten diese unterseitig einen Dorn und entsprechende Löcher in den Schwellen. Dies ließ zwar die Herstellung von Schwellen mit einfachen Mitteln zu, bedeutete aber zugleich, dass maßstäblich gehaltene Rippenplatten in der Fläche sehr dünn gehalten werden mussten. Der Anguss erfolgte dann entweder über die Schmalseite der Platte oder über den Dorn.

Bei diesen Ausführungen musste ein gewissenhaftes verputzen der Angüsse erfolgen bzw. gab es eine unschöne Formtrennnaht auf der Fläche, die bearbeitet werden musste. Zudem konnten sich die Rippenplatten auf der Schwelle verdrehen oder beim einpressen in die Schwelle verbiegen.
 
Kunststoffdruck Dies bedeutete in der Summe einem hohen Aufwand in der Vorbehandlung der Kleineisen und die Gefahr, im eingebauten Zustand durch die zusätzliche Reibung am Schienenprofil, dieses nicht mehr auf der vollen Länge einziehen zu können. Durch das auffädeln der Kleineisen auf die Schiene und dem dann erst folgendem Einbau in die Schwellen hatte man zwar eine Methode, diesem Umstand entgegen zu wirken, aber das leichte verschieben der Schiene, z.B. zum ausrichten am Modulrand, war aus meiner Erfahrung trotzdem nicht sicher zu erreichen.

Vor Jahren hatte ich einen Versuch unternommen, Kleineisen in H0 im Kunststoffdruck herstellen zu lassen. Da in diesem Maßstab die maßstäbliche Dicke der Rippenplatten in diesem Verfahren nicht herstellbar und auch viel zu fragil gewesen wäre, verstärkte ich die Plattendicke bis hin zur Schwellendicke und ließ nur einen kleinen Kragen in der maßstäblichen Stärke stehen. Diese Konstruktion erschien mir hinsichtlich der vorgenannten Problempunkte für die Spur 0 Kleineisen ebenfalls geeignet. Erst beim zeichnen erkannte ich einen weiteren Vorteil: Der Anguss konnte direkt an den Vierkant geführt werden.
 
Rpo5 Auch konnte ich den Anguss nun groß genug dimensionieren, um die erforderliche Materialmenge für das Wachsen und Gießen in das Modell zu bekommen. Der weitere Vorteil lag in dem nun nicht mehr erforderlichen verputzen der Rippenplatte. Lediglich das verschleifen des Angusses am Vierkant blieb bis zum damaligen Zeitpunkt übrig.

Aber auch diesen Arbeitsschritt kann man sich mittlerweile, bei Verwendung des richtigen Werkzeugs, sparen. Ich hatte einen Hinweis eines FREMO-Mitglieds auf eine Zange erhalten, den ich hier gern mit einer uneingeschränkten Kaufempfehlung weitergeben möchte. Es handelt sich um einen absolut watenfreien Seitenschneider mit hervorragender Schnittgüte eines Herstellers aus den USA. Es gibt ihn in zwei Größen wobei die größere zum abtrennen der Gußbauteile dient und die kleinere beim Aufbau der Weiche ebenfalls sehr hilfreich ist.
Hier der Link zu einer Bezugsquelle für Deutschland: < swanstrom >
 
Rpo5 Auf diese Weise ergab sich nun eine äußerst stabile Konstruktion, die auch beim Eindrücken des Kleineisens in die stramme Öffnung der Schwelle ihre Form behielt. Die Schwellen ließ ich über Harald Brosch Lasern womit auch der eckige Ausschnitt kein Problem darstellte.

Die maßstäbliche Umsetzung des Vorbilds stellte ja eines der Hauptziele für die Entwicklung dar. Somit bildeten denn auch die Streckenkleineisen des Oberbau K mit der Bezeichnung Rpo5 und Spo5, die eine Neigung im Bereich der Schienenauflage mit einem Winkel von 1:20 haben, die Grundlage für die Konstruktion. Die Schrägstellung ist beim Vorbild eine notwendige Eigenschaft die bei der Modellbahn, aufgrund der Masseverhältnisse jedoch keinerlei Rolle spielt. Allerdings lässt sich hierdurch eine bisher nicht erreichte Vorbildwirkung erzeugen.

Die Rückmeldungen der Gleisbauer der ersten Stunde gaben mir dann auch Recht bei der Wahl dieser Konstruktionsmerkmale. So übertrug ich diese Merkmale auch auf die Kleineisen für die Weichen und den weiteren hierauf folgenden Gleisbaumaterialien.
 
Oberbau K Mittlerweile sind eine ganze Reihe von weiteren Bauteilen für den Gleisbau entstanden. Eine Hakenplatte des preuss. Form 8 Oberbaus, wie sie bis in die 60er Jahre noch auf einigen Nebenbahnen oder heutzutage noch in Anschlussgleisen zu finden sind. Oder gerade Stahlschwellen, als ideale Ergänzung zu den schräg gestellten Stahlschwellen von RST-Modellbau. Auch Betonschwellen B58 mit Rpb 100 Kleineisen oder sogenannte Schutzschienen in einseitiger Ausführung in z.B. Unterführungen oder beidseitiger Ausführung, wie sie häufig auf Brücken zu finden sind.

Über die Kleineisen Rp14, die bei Untersuchungsgruben der Regelbauart Verwendung finden, wurde auch eine Gleiswaage mit Betonbrücke entworfen. Hier entstand zudem meine ersten Bauwerke, die aus MDF gelasert, eine Schlacke- und Untersuchungsgrube und eine Gleiswaage mit Wiegehaus darstellen.
 
  Letzte Änderung: 23. November 2018 ©2006 - 2018 Michael Weinert  
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